Vorsorge

 

Der deutsche Begriff Vorsorge umfasst wie das griechische Prophylaxe und das lateinische Prävention im allgemeinen Maßnahmen zur Vorbeugung von Krankheiten – es geht darum Risiken zu vermeiden und gesundheitsfördernde Verhaltensweisen zu übernehmen.

 

Sie wollen gesund bleiben und fit „in die Jahre“ kommen.

Wir können Sie „rundum“ beraten.

 

Nicht nur zur typischen Vorsorge zu den „gynäkologischen“ Organen Brust, Gebärmutter und Eierstock, sondern auch für Darm und Blase.

Darüberhinaus helfen wir Ihnen, sich vor Infektionen zu schützen und Sie erfahren, wie Sie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Osteoporose vermeiden können.

Impfungen sind die einfachste Vorsorge.

Übrigens: Die Vorsorge, die wir Ihnen in unserer Praxis anbieten können, hilft dabei 57 % aller Krebs-Neuerkrankungen bei Frauen zu verhindern oder frühzeitig zu erkennen.

Brustkrebs

In Deutschland erkranken derzeit jährlich über 69.000 Frauen an Brustkrebs (Mamma-Carcinom). Brustkrebs ist die häufigste Krebsneuerkrankung bei Frauen und damit für deutlich mehr als ein Viertel aller Krebserkrankungen bei Frauen verantwortlich.

Ein Drittel der Frauen erkrankt schon unter 55 Jahren, Das mittlere Erkrankungsalter liegt bei 64 Jahren, etwa jede 8. Frau erkrankt im Lauf ihres Lebens an Brustkrebs.

Die relativen 5-Jahres-Überlebensraten betragen derzeit über alle Stadien ca. 88%.

Risikofaktoren
  • Übergewicht und Bewegungsmangel
  • regelmäßiger Alkoholkonsum
  • familiäre Belastung (frühe Erkrankung bei Mutter oder Schwester)
  • selten vererbbare genetische Veränderungen (BRCA 1/2-Gen)
  • frühe erste Regelblutung/späte Wechseljahre
  • Kinderlosigkeit oder ein höheres Alter bei der ersten Geburt
  • Hormontherapie nach den Wechseljahren länger als  5 – 10 Jahre

Schutzfaktoren

  • normales Gewicht
  • regelmäßige körperliche Aktivität und Sport
  • ausgetragene Schwangerschaften in jungen Jahren
  • mehrere Geburten und längere Stillzeiten

 

Etwa 25 % der Erkrankungen können durch den richtigen Lebensstil vermieden werden.

Welche Untersuchung wann?

Sie sollten sich schon in jungen Jahren angewöhnen, Ihre Brust selbst zu untersuchen, Anleitung und Info erhalten Sie in der Praxis.

Ab 30 Jahren ist die Tastuntersuchung der Brust Bestandteil der jährlichen Krebsvorsorge.

Bei erhöhtem Risiko beginnt dann individuell auch die intensivere Vorsorge, zunächst mit Ultraschall, dann mit regelmäßigen Mammographie- und ggf. Kernspinuntersuchungen.

Ab 45 Jahren sollten alle Frauen eine Basismammographie durchführen lassen und je nach Dichte des Brustgewebes die weiteren Schritte planen.

Zwischen 50 und 69 Jahren wird im Rahmen des Mammographie-Screenings alle 2 Jahre eine Mammographie durchgeführt.

Auch in höherem Alter sind regelmäßige Tastuntersuchungen unerlässlich; auch dann erkranken noch 250 von 100.000 Frauen jährlich.

familiäres Risiko

Frauen mit mehreren Erkrankungen in der Familie (Brust- und/oder Eierstockkrebs) sollen sich in speziellen Zentren über eine genetische Untersuchung beraten lassen.

Selbstuntersuchung

Die regelmäßige Selbstuntersuchung der Brust ist eine unkomplizierte Möglichkeit, um Brustkrebs oder andere Erkrankungen des Brustgewebes festzustellen.

Sie sollten sich hierfür etwas Zeit nehmen und genau auf Ihren Körper achten. Es geht vor allem darum, Veränderungen des Gewebes selbst beurteilen zu können.

Besonders geeignet ist die erste Woche des Zyklus, kurz nach dem Einsetzen der Regelblutung. Zu diesem Zeitpunkt ist die Brust relativ frei von hormonbedingten Gewebsverhärtungen. Wenn die Blutungen ausbleiben können Sie frei einen Tag im Monat wählen.

Bei folgenden Veränderungen sollten Sie zum Facharzt gehen, um sie weiter abklären zu lassen.

  • neu aufgetretene Verhärtungen oder Knoten in den Brüsten
  • Knoten in der Achselhöhle von über 1cm Größe
  • Einziehung der Brustwarze oder der Haut, insbesondere beim Anheben der Arme
  • Hautveränderungen der Brustwarze oder des Warzenvorhofs
  • farbige Absonderungen aus der Brustwarze, insbesondere blutiges Sekret
  • plötzlich auftretende Rötungen oder Jucken einer Brust, auch wenn keine Schmerzen auftreten

Mamma-Care

Es gibt auch Kurse zum Erlernen der Tastuntersuchung unter dem Begriff Mamma-Care, weitere Informationen und Trainerinnen in Ihrer Nähe finden sie unter www.mamma-care.de.

Ultraschall

Die Ultraschalluntersuchung der Brust (Mammasonographie) ist neben der Mammographie das wichtigste bildgebende Verfahren – und sie kommt ohne Strahlenbelastung aus.

Die Mammasonographie ist eine ergänzende Untersuchung zur Mammographie. Sie kann diese nicht ganz ersetzen und ist keine Screening-Maßnahme.

Empfohlen als Ergänzung zur Tastuntersuchung schon für Frauen ab 40 Jahren, bei einer Nichtinanspruchnahme der Mammographie oder in der Nachsorge.

Zusatzleistung

Zusatzleistung

besondere Indikationen

  • Ergänzung und Abklärung von unklaren Mammographiebefunden
  • junge Frauen bis 35/40 Jahre, in Schwangerschaft und Stillzeit
  • Knoten der Brust
  • Flüssigkeitsabsonderung
  • Schmerzen (Mastodynie)
  • Biopsie und Punktionen von Zysten
  • Nachsorge von Brustkrebspatientinnen

Röntgenuntersuchung

Die Mammographie ist eine einfache und schnelle Röntgenuntersuchung der Brust. Durch die Aufnahmen lässt sich die normale, altersabhängige Beschaffenheit der Brust beurteilen und von krankhaften Veränderungen abgrenzen. Hierbei können Tumoren die nicht tastbar sind, bereits im Frühstadium von drei bis fünf Millimeter Größe erkannt werden.

Der Vorteil der Mammographie liegt vor allem in der Darstellung von so genannten Mikroverkalkungen. Solche kleinen Verkalkungen können das erste sichtbare Zeichen für bösartige Tumoren in der Brust sein, oft sind sie Hinweiszeichen auf Krebsvorstufen.

Mammographie-Screening

Es ist ein Programm zur Reihen-Röntgenuntersuchung der Brust; daher der Begriff „Screening“. Jede Frau kann selbst entscheiden, ob sie daran teilnehmen möchte oder nicht.
Alle Frauen zwischen 50 und 69 Jahren werden persönlich zu einer Mammographie-Screening-Einheit in ihrer Wohnortnähe eingeladen. Diese Screening-Einheit ist eine Einrichtung, ähnlich einer Arztpraxis, die ausschließlich Mammographien durchführt.

Zentrale Stelle Mammographie-Screening Bayern
Termine und Informationen
Tel.      01805-180 908 (14 ct/Min)
screening@zentralestelle-bayern.de
www.mammo-programm.de

Gebärmutterhalskrebs

Der Gebärmutterhalskrebs (das Cervix-Carcinom) steht dank der Vorsorge erst an 12. Stelle der Häufigkeit, aber noch immer erkranken jährlich 4500 Frauen, etwa  1500 sterben daran. Bei jungen Frauen (15 bis 45 Jahre) steht er an zweiter Stelle der krebsbedingten Todesfälle.

Die relative 5-Jahres-Überlebensrate eines vollständig entwickelten Gebärmutterhalskrebses (invasives Karzinom) liegt bei 69 %.

Risikofaktoren

  • HPV-Infektion
  • früher und ungeschützter Geschlechtsverkehr mit wechselnden Partnern
  • Begleitinfektionen mit Herpes-simplex-Viren oder Chlamydien
  • Rauchen und Passivrauchen

Schutzfaktoren

  • HPV-Impfung
  • regelmäßige Vorsorgeuntersuchung (der Gebärmutterhalskrebs entsteht langsam über Vorstufen)
  • ab 30 Jahren HPV-Test ergänzend zur Abstrichuntersuchung

Der Gebärmutterhalskrebs entsteht aus einer – oft viele Jahre zurückliegenden – Infektion mit humanen Papillomaviren (HPV). Die HPV-Infektion, nicht die Krebserkrankung, ist sexuell übertragbar. Viele Frauen werden im Laufe ihres Lebens mit HPV infiziert, jedoch heilt die Infektion bei den meisten Frauen aus.

Abstrichuntersuchung

Für die Vorsorge des Gebärmutterhalskrebses werden durch eine Abstrichuntersuchung Zellen vom Muttermund und aus dem Gebärmutterhalskanal entnommen. Dadurch können Zellveränderungen erkannt werden, meist bevor eine Krebserkrankung entstanden ist.

Pap -Test

Die Zellabstriche werden auf einem Glasträger ausgestrichen und in einem Zytologielabor beurteilt.
Kassenleistung ab 20 Jahre, einmal jährlich

ThinPrep (Dünnschichtzytologie)

Die abgenommenen Zellen vom Gebärmutterhals werden nicht auf einem Glasträger abgestrichen, sondern in einem flüssigen Medium versandt. Im zytologischen Labor werden störende Beimengungen wie Blut, Schleim oder Entzündungszellen entfernt und die Zellen vom Gebärmutterhals werden dünn auf einen Objektträger aufgebracht. Dadurch ist der Abstrich klarer und sicherer zu beurteilen. Die Pap-Einteilung erfolgt wie oben.
Zusatzleistung

Der „Pap“

Die Zellabstriche werden auf einem Glasträger ausgestrichen und in einem Zytologielabor gefärbt und anschließend von einer Zytologieassistentin und einem speziell ausgebildeten Arzt mit Hilfe eines Mikroskops beurteilt.
Diese Untersuchung wurde von einem Arzt namens George Papanicolaou eingeführt und ist nach ihm als Pap-Abstrich oder Pap-Untersuchung oder Smeartest benannt.

Bei der Pap-Untersuchung werden die Zellen vom Gebärmutterhals auf verschiedene Veränderungen hin geprüft und in 5 Klassen eingeteilt:

  Pap I                              normales, optimales Zellbild

  Pap II-a                           unauffälliger Befund bei auffälliger Anamnese (Vorbefund oder -geschichte)
  Pap II-e                           Endometriumzellen 2. Zyklushälfte (>40 J)
  Pap II-p                          geringe Kernveränderungen

  Pap III-p/-g/-e              schwerwiegendere Veränderungen verschiedener Zellen

  Pap III D1                       Zellen einer leichten Dysplasie (=Zellveränderung)(CIN1)
  Pap III D2                      Zellen einer mittleren Dysplasie (CIN2)

  Pap IV a                         Zellen einer schweren Dysplasie (CIN3)

  Pap IV b                         Zellen einer schweren Dysplasie oder eines „Oberflächentumors“

  Pap V                              Tumorzellen

Alle Veränderungen bis einschließlich Stufe IIID können sich wieder ganz zurückbilden, müssen aber bis dahin regelmäßig kontrolliert werden, ab Stufe IV muss eine weitere Abklärung erfolgen.

HPV-Test

HPV-Viren (humane Papillomaviren) werden beim Geschlechtsverkehr übertragen, etwa 70% aller Frauen haben einmal in ihrem Leben eine HPV-Infektion. In den allermeisten Fällen kann die körpereigene Immunabwehr die Infektion beseitigen.
Erst wenn eine solche Infektion über Jahre bestehen bleibt, kann daraus eine Krebserkrankung entstehen.
Deshalb müssen Frauen mit einem längerfristigen Virusnachweis besonders überwacht werden um dann die Vorstufen frühzeitig zu erkennen.
Nur bei bestehenden Zellveränderungen Kassenleistung, ansonsten Zusatzleistung
Empfohlen für alle Frauen zwischen 30 und 65 Jahren.

Cytoaktiv

Bei schon (länger) vorliegenden Zellveränderungen (v.a. Pap IIID) kann dieser zusätzliche Test prüfen, ob das Immunsystem bereits gegen den HP-Virus aktiv geworden ist. Falls der Test positiv ist, kann mit einer Ausheilung gerechnet werden; dann kann abgewartet und in 6 Monaten ein erneuter Abstrich durchgeführt werden. Falls der Test negativ ist , sollte kurzfristig eine Kontrolle  oder eine weitere Abklärung (Dysplasie-Sprechstunde/Biopsie) erfolgen.

HPV-Impfung

Seit Mitte 2007 gibt es die HPV-Impfung.

Die HPV-Impfung schützt vor einer Infektion mit bisher 7 krebsauslösenden HP-Viren und somit auch vor Krebsvorstufen und Krebs am Gebärmutterhals, die durch diese Erreger verursacht werden.
Die besonders aggressiven HPV-Viren 16 und 18 sind zur Zeit in Europa für etwa 70% aller Gebärmutterhalskrebse verantwortlich, zusammen mit den anderen 5 Impfviren erreicht die Schutzwirkung 90%.

Der Impfstoff schützt zusätzlich vor einer Infektion mit den beiden Erregern HPV 6 und 11 (Niedrigrisikotypen), die für die Entwicklung von Genitalwarzen verantwortlich  sind.

Nach 2 oder 3 Impfungen innerhalb von 6 Monaten besteht ein Impfschutz von über 10 Jahren. Ob eine Auffrischung notwendig wird ist derzeit noch nicht bekannt. (In allen Studien hält der Impfschutz länger an).

Die Impfung hat geringe Nebenwirkungen und eine sehr hohe Schutzwirkung.

Für Mädchen von 9-17 Jahren Kassenleistung.

Sehr 2018 ist die Impfung ist auch für Jungen empfohlen, da sie sehr häufig die Viren übertragen, allerdings seltener an virusbedingten Krebsen (Hals- und Rachenraum, Penis) erkranken.

Gebärmutterkrebs

Gebärmutterkörperkrebs, auch Gebärmutterkrebs, Korpuskarzinom oder Endometriumkarzinom genannt, ist die häufigste bösartige Erkrankung der weiblichen Geschlechtsorgane. Die Erkrankung steht an 4. Stelle der Krebserkrankungen. Etwa 10700 Frauen erkranken jedes Jahr. Das mittlere Erkrankungsalter liegt bei 69 Jahren.
Die 5-Jahres-Überlebensrate liegt bei 80%.

Risikofaktoren

  • lange Exposition gegenüber Östrogenen
  • frühe erste und späte letzte Periodenblutung
  • PCO-Syndrom
  • Adipositas
  • Diabetes
  • alleinige Östrogentherapie

Schutzfaktoren

  • Pilleneinnahme
  • kombinierte Hormongabe von Östrogenen und Gestagenen
  • normales Gewicht und ausreichend Bewegung

Vaginal-Ultraschall

Da die Erkrankung meist von der Gebärmutterschleimhaut ausgeht ist das häufigste Symptom eine unregelmäßige Blutung oder vor allem eine Blutung nach den Wechseljahren (Postmenopausenblutung).

Veränderungen in der Gebärmutter können mit der normalen Tastuntersuchung nicht erkannt werden. Die Vaginal-Ultraschalluntersuchung eignet sich hierzu aber sehr gut, da Veränderungen der Gebärmutterschleimhaut sich hier gut darstellen lassen. In vielen Fällen einer Krebserkrankung ist (vorher) eine hoch aufgebaute Schleimhaut oder ein Polyp erkennbar.

Bei Auffälligkeiten wird dann ein Ausschabung (Abrasio) und Gebärmutterspiegelung (Hysteroskopie) durchgeführt.

Eierstockkrebs

An 8. Stelle der Krebsneuerkrankungen bei Frauen steht der Eierstockkrebs (Ovarial-Carcinom) mit 7200 Fällen im Jahr, 5300 Frauen sterben daran. Das mittlere Erkrankungsalter liegt bei 70 Jahren.
Die 5-Jahres-Überlebensrate liegt bei 41%.

Risikofaktoren

  • Alter
  • lange Östrogenwirkung, wie frühe erste und späte letzte Regelblutung
  • familiäres Risiko (Brust- oder Eierstockkrebs)
  • eigene Krebserkrankung von Brust, Gebärmutter oder Darm
  • genetisches Risiko BRCA1/2

Schutzfaktoren

  • Einnahme der Pille länger als 5 Jahre

Ultraschall

Die Früherkennung des Ovarialkrebses ist schwierig. Auch kleine Veränderungen können früh metastasieren.
Die Vaginal-Ultraschalluntersuchung kann Hinweise auf eine Erkrankung geben, Veränderungen an den Eierstöcken wie Gewebsvermehrungen, mehrfache Cysten mit Gewebsanteilen oder Flüssigkeit im Bauchraum.

Tumormarker

Auch kann ein Tumormarker (CA 125) bestimmt werden, der Hinweise auf eine Erkrankung geben kann.

Er ist aber als Suchtest nicht geeignet.

Vulvakrebs

Der Vulvakrebs (Vulvakarzinom) ist eine bösartige Erkrankung der äußeren Geschlechtsorgane. Meist sind die großen oder kleinen Schamlippen betroffen. Die Häufigkeit steigt seit 10 Jahren an, im Jahr erkranken etwa 3200 Frauen.
Das mittlere Erkrankungsalter liegt bei 72 Jahren, er kann aber auch schon deutlich früher auftreten, bei jüngeren Frauen als Folge einer HPV-Infektion.
Die 5-Jahres-Überlebensrate liegt bei 68%.

Risikofaktoren

  • Infektion mit HP-Viren
  • Hauterkrankungen wie M. Bowen oder Lichen sclerosus
  • Rauchen

Schutzfaktoren

  • HPV-Impfung

Regelmäßige Vorsorgen sind hier wichtig zur Früherkennung, der Krebs entwickelt sich meist sehr langsam.

Darmkrebs

Darmkrebs steht an 2. Stelle der Neuerkrankungen bei Frauen mit 28000 Fällen pro Jahr. Das mittlere Erkrankungsalter liegt bei 75 Jahren. Im Verlauf des Lebens erkrankt eine von 18 Frauen. Nur etwa 10% erkranken schon vor dem 55. Lebensjahr.

Die 5-Jahres-Überlebensrate liegt bei 62%.

Risikofaktoren

  • Rauchen
  • Übergewicht und Bewegungsmangel
  • ballaststoffarme, fettreiche Nahrung
  • Verwandte ersten Grades mit Darmkrebs
  • viel rotes Fleisch, wenig Gemüse
  • Alkohol
  • erbliche Polyposis

Schutzfaktoren

  • Normalgewicht und körperliche Aktivität
  • Verzicht auf Alkohol und Zigaretten
  • ballaststoffreiche Ernährung
  • reichlich Gemüse

In der gesetzlichen Krebsvorsorge gibt es seit 2017 den

Immunologischen Stuhltest

Dieser Stuhltest weist speziell menschliches Blut nach und ist unabhängig von Ernährungsfehlern.

M2-PK-Tumor-Antigen-Test

Neu entwickelter Stuhltest zum Nachweis von Enzymen (Eiweißstoffen), die von Polypen und Tumorzellen gebildet werden.

Zusatzleistung
Empfohlen jährlich ab 45 Jahren, v.a. wenn Sie keine Darmspiegelung machen wollen.

Darmspiegelung (Koloskopie)

Der überwiegende Teil des Dickdarms ist mit der Tastuntersuchung nicht erreichbar. Am besten können Veränderungen durch eine Spiegelung des Organs erkannt werden, durch die Koloskopie. Dabei wird der der gesamte Dickdarm untersucht und gleichzeitig können auch Schleimhautpolypen entfernt werden, die Krebsvorstufen sein können.

Kassenleistung ab 55 Jahren im Rahmen der Vorsorge zweimal im Abstand von 10 Jahren.

Die virtuelle Darmspiegelung durch eine Computertomographie ist eine neue Untersuchungsmethode. Allerdings nimmt man eine Strahlenbelastung in Kauf und beim Nachweis von Polypen oder gar Krebsherden muss trotzdem noch eine Darmspiegelung oder gar Operation durchgeführt werden.

Blasenkrebs

Blasenkrebs steht an der 14. Stelle der Häufigkeit aller Krebserkrankungen der Frau mit über 4200 Neuerkrankungen pro Jahr. Das mittlere Erkrankungslater liegt bei 77 Jahren.

Die 5-Jahres-Überlebensrate beträgt 38%.

Risikofaktoren

  • Rauchen (auch Passivrauchen)
  • häufiger Kontakt zu Chemikalien(Textil- und Lederverarbeitung)

Schutzfaktoren

  • Nicht rauchen!
  • Einhalten von Schutzrichtlinien

Blasencheck

Zur Früherkennung des Blasenkrebses gibt einen Test (NMP22) auf Tumorantigene (Bestandteile der Tumorzellen). Da ein Tumor im Frühstadium kaum Symptome macht kann durch einen solchen Test eine frühe Diagnose gestellt werden mit dann guten Heilungschancen.

Der Test kann einfach in der Praxis aus einer Urinprobe durchgeführt werden.
Zusatzleistung

Blasenspiegelung

Symptome eines Blasenkrebses sind meist ein rötliche oder braune Verfärbung des Urins. Selten sind es direkt erkennbare Blutungen, auffallend vor allem, wenn diese ohne Schmerzen auftreten! Auch anhaltender Harndrang, eine Blasenentleerungsstörung oder Schmerzen können auftreten.

Nach einer Urin- und Ultraschalluntersuchung wird dann meist eine Blasenspiegelung durchgeführt. Dabei kann dann auch eine Gewebeprobe (Biopsie) durchgeführt werden.

Herz-/Kreislauf- erkrankungen

Östrogene sind ein Schutzfaktor für das Herz und die Gefäße. Daher steigt für Frauen nach den Wechseljahren das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall stark an.

Daher ist es auch hier wichtig, das persönliche Risiko zu kennen. Haben Sie solche Erkrankungen in der Familie oder bestehen schon Risikofaktoren?

Achten Sie v.a. auf Veränderungen des Blutdrucks.

Herz-Kreislauferkrankungen sind weiterhin Todesursache Nummer 1 in Deutschland. Etwa 40% aller Todesfälle sind auf Erkrankungen des Herzens und der Gefäße zurückzuführen. Auch ein Schlaganfall (Apoplex) gehört zu diesen Erkrankungen und wird in mehr als 50% der Falle durch einen hohen Blutdruck verursacht.
Sie können die meisten Risikofaktoren positiv beeinflussen.

Risikofaktoren

  • Hoher Blutdruck
  • erhöhte Fettwerte wie Cholesterin oder Triglyceride
  • Übergewicht
  • Rauchen
  • Diabetes
  • Bewegungsmangel
  • Alkohol

Schutzfaktoren

gesunder Lebensstil

  • normales Gewicht
  • gesunde Ernährung mit viel Obst, Gemüse und gesunden Fetten
  • ausreichend Bewegung
  • Rauchen aufhören
  • Alkohol einschränken
  • Behandlung von hohem Blutdruck, Diabetes und Fettwerten

Osteoporose

Osteoporose oder Knochenschwund ist eine chronische Erkrankung der Knochen. Durch einen gesteigerten Abbau oder verminderten Aufbau der Knochenmasse wird diese immer weniger, bis die Knochen ihre Stützfunktion im Körper nicht mehr ausüben können und es auch ohne Anlass zu Knochenbrüchen kommt. Betroffen sind im Prinzip alle Knochen, am häufigsten kommt es jedoch zu Brüchen der Wirbelkörper (Bildung eines Buckels) oder des Schenkelhalses (Verbindung zwischen Oberschenkel und Hüfte).

Risikofaktoren sind

– höheres Alter (> 70 Jahre)
– Östrogenmangel (frühe Wechseljahre)
– niedriges Gewicht
– Erkrankungen wie Diabetes oder Schilddrüsenüberfunktion oder Einnahme von Medikamenten (u.a. Kortison, Chemotherapie, Antihormontabletten)

Es gibt keine sicheren frühen Symptome, bei fortgeschrittener Erkrankung stehen Knochenbrüche ohne Veranlassung, ein deutliches Abnehmen der Körpergröße und Schmerzen im Vordergrund.

Vorbeugen können Sie durch eine knochenfreundliche Ernährung (ausreichend Calcium und Vitamin D, ggf. auch durch entsprechende Präparate) und ausreichende Bewegung! Östrogene bremsen sehr effektiv den Knochenabbau. Deshalb steigt das Risiko für die Osteoporose nach den Wechseljahren stark an.

Die Behandlung erfolgt medikamentös und ist immer eine Langzeittherapie. Sie bremst entweder den Knochenabbau oder fördert den (Wieder-)Aufbau.

Impfungen

Impfungen sind die beste Vorsorge, denn es kommt gar nicht erst zu einer Erkrankung. Sie sind ein bisschen das, was der Sicherheitsgurt im Auto ist.

Impfungen schützen vor vielen lebensbedrohlichen Erkrankungen zu Hause und auch im Urlaub und seit der HPV-Impfung auch vor Krebs.

Bei hohen Impfquoten können Krankheiten sogar ausgerottet werden, wie die Pocken, fast gänzlich die Kinderlähmung (Poliomyelitis) und die Masern in manchen Ländern.

Übersicht zu den wichtigsten Impfungen für Mädchen und Frauen

HPV-Impfung

Seit Mitte 2007 gibt es die HPV-Impfung, seit 2016 mit Schutz gegen 9 HP-Viren.

Die HPV-Impfung schützt sehr sicher vor einer Infektion mit den häufigsten krebsauslösenden HP-Viren und somit auch vor Krebsvorstufen und Krebs am Gebärmutterhals, die durch diese Erreger verursacht werden.
Die HPV-Viren 16 und 18, sowie die Typen 31, 33, 45, 52, 58 sind zur Zeit in Europa für etwa 90% aller Gebärmutterhalskrebse verantwortlich.

Der Impfstoff schützt zusätzlich vor einer Infektion mit den beiden Erregern HPV 6 und 11 (Niedrigrisikotypen), die für die Entwicklung von Genitalwarzen verantwortlich  sind.

Je nach Alter sind 2 oder 3 Impfungen notwendig; der Schutz hält nach aktuellen Studien mindestens 12 Jahre an; möglicherweise sind gar keine Auffrischungen nötig.

Die Impfung hat geringe Nebenwirkungen und eine sehr hohe Schutzwirkung.

Für Mädchen von 12-17 Jahren Kassenleistung.

Tetanus (Wundstarrkrampf)

Tetanus ist eine bakterielle Infektion. Anstecken kann man sich durch kleinste Wunden/Kratzer fast überall, z.B. im Straßenstaub oder Erdreich. Das Gift (Toxin) dieses Bakterium führt zu starken Verkrampfungen der Muskulatur, die oft tödlich verlaufen.

  –  Auffrischung alle 10 Jahre, zusammen mit Diphterie und Pertussis, evtl. auch mit Polio.

Diphterie (echter Krupp)

Diphteriebakterien werden bei Schmier- oder Tröpfcheninfektionen übertragen. Heutzutage wird die Diphterie oft aus Osteuropa/Russland eingeschleppt. Typische Symptome sind bellender Husten, Heiserkeit, Stimmlosigkeit. Im Verlauf kommt zu Stickanfällen, machmal muss ein Luftröhrenschnitt vorgenommenwerden.

  –  Auffrischung alle 10 Jahre, zusammen mit Tetanus und Pertussis, evtl. auch mit Polio.

Pertussis (Keuchhusten)

Keuchhusten ist eine sehr ansteckende bakterielle Infektion. Typisch sind die Hustenanfälle, die oft nachts auftreten und mit Würgreiz und Erbrechen einhergehen, sowie der sehr lange Verlauf (bis 10 Wochen). Lebensgefährlich ist der Keuchhusten für Säuglinge, die oft keinen Husten haben, aber deren Atmung aussetzen kann. Deshalb sollten alle, die mit kleinen Kindern Kontakt haben (Eltern, Großeltern, Betreuer) geimpft sein.

  –  Auffrischung ggf. alle 10 Jahre, zusammen mit Tetanus und Diphterie, ggf. mit Polio.

Polio (Kinderlähmung)

Polioviren befallen die Nervenzellen des Rückenmarks und führen zu bleibenden Lähmungen oder dem Tod. Seit 1960 gibt es eine Impfung.

  –  Notwendig sind insgesamt 4 Impfungen, Auffrischungen bei Auslandsreisen oder als Kombinationsimpfung.

Masern-Mumps (Ziegenpeter)-Röteln

Diese typischen Kinderkrankheiten werden durch Viren ausgelöst und sind sehr ansteckend. Masern sind meldepflichtig. Alle Erkrankungen haben für Erwachsene einen schwereren Verlauf, Röteln sind für Schwangere bzw. das Ungeborene hochgefährlich, sie verursachen Fehlbildungen, alle Infektionen erhöhen das Risiko für Fehlgeburten.

  –  Notwendig sind 2 Impfungen, in Kombination (MMR) oder auch mit Varicellen (MMRV).

Varicellen (Windpocken)

Windpocken gehören zu den hochansteckenden Kinderkrankheiten. Sie werden durch einen Virus ausgelöst. Typisch sind wässrige, juckende Bläschen. Erwachsene erkranken schwerer und für Neugeborene sind die Windpocken oft eine tödliche Erkrankung.
Geimpft werden sollen deshalb Frauen ohne durchgemachte Windpocken schon vor einer Schwangerschaft.

  –  Es gibt einen Einzel- oder Kombinationsimpfstoff zusammen mit Masern-Mumps-Röteln.

Influenza (Grippe)

Die Grippe gehört zu den hochansteckenden Viruserkrankungen. Sie tritt meist saisonal von Dezember bis April auf. Typische Symptome sind plötzliches hohes Fieber, starkes Krankheitsgefühl, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Husten. Häufig kommt es durch die Abwehrschwäche zu lebensgefährlichen Komplikationen wie einer Lungenentzündung. Schwangere Frauen und die ungeborenen Kinder sind durch die spezielle Immunsituation  stärker gefährdet.

  –  geimpft wird jährlich mit angepasstem Impfstoff.

FSME (Frühsommerenzephalitis) – Zeckenimpfung

Die Hirnhautentzündung wird durch Zecken übertragen, meist von April bis November. Typische Symptome sind grippeähnlich (Fieber, Kopfschmerzen, Nackensteifigkeit) bis hin zu Lähmungen und Bewußtlosigkeit. Die Impfung ist empfohlen in Risikogebieten, auch unser Landkreis gehört seit 2007 dazu.

  –  3 Impfungen und Auffrischung alle 3-5 Jahre.

Hepatitis A und B (Leberentzündung)

Der Hepatitis-A-Virus wird  meist durch verunreinigtes Wasser oder Lebensmittel, aber auch über sanitäre Anlagen übertragen. Symptome sind Gelbsucht, Fieber, Müdigkeit, Leberschmerzen. Sie heilt nach wenigen Wochen aus.
Die Impfung (2mal) ist empfohlen v.a. für Reisen in Risikogebiete( z.B. Mittelmeer).

Der Hepatits-B-Virus wird durch Blut und Blutprodukte, vor allem aber beim Sexualverkahr übertragen. Auch kann eine betroffene Mutter ihr Ungeborenes infizieren. Typisch sind auch die Gelbsucht, Abgeschlagenheit und allgemeines Krankheitsgefühl. Die Erkrankung dauert Wochen und Monate, in 10-20 % der Fälle folgt eine chronische Entzündung bis zum Leberversagen. Auch das Risiko für Leberkrebs steigt dann stark an.
Die Empfehlung (3 Impfungen) gilt für alle, bis zum 18. Lebensjahr ist sie Kassenleistung.